Noch im Sommer schien es so, als würde dieses Jahr kein gutes Weinjahr werden. Der Sommer war zwar überdurchschnittlich warm, doch die Sonnenscheinstunden hatten ein nennenswertes Defizit. Es regnete sehr oft, was die Arbeit im Weinberg etwas schwieriger machte. Doch die Reben freuten sich über jeden Tropfen Wasser, denn die Böden waren nach dem heißen und trockenen Sommer 2003  mehr als durstig. Der sonnige September ließ unser Winzerherz dann wieder höher schlagen. Die Mostgewichte stiegen. Doch für die Erzeugung höherer Qualitäten war besonders beim Spätburgunder eine Ausdünnung der Trauben erforderlich. Außerdem war die intensive Laubarbeit zwecks guter Belichtung und Belüftung der Trauben unbedingt notwendig, damit die kostbare Sonne zu den Trauben durchdringen konnte und für eine optimale Zuckerproduktion sorgte. Durch diese Maßnahme blieben die Trauben lange Gesund, was uns veranlasste, die Weinernte so weit wie möglich hinaus zu zögern, um vollreifes, hochgradiges Lesegut ernten zu können.

Erst am 2.10. hatten wir mit der Rotweinernte begonnen und erreichten hervorragende Mostgewichte. 103 Grad Öchsle beim Frühburgunder und die Spätburgunder lagen zwischen sagenhaften 94 und 103 Grad Öchsle. Fast so gut wie 2003. Bei trockenem Herbstwetter ernteten wir den ersten Riesling am 17. Oktober - 2003 war hier schon Herbstschluß - mit 82 Grad. In einigen Weinbergen kletterten die Mostgewichte sogar bis auf 97 Grad Öchsle. Damit liegen die Qualitäten im spitzen Kabinett-  Spätlesebereich. Absoluter Höhepunkt des Jahrgangs ist eine Auslese aus selektierten Rieslingtrauben mit 119 Grad Öchsle.
Erste Proben des 2004er im Keller zeigen sehr fruchtig, spritzige, duftige und mineralische Jungweine, die nach dem Superjahr 2003 mit Sonne satt, wieder etwas weniger Alkohol haben.

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