25.11.2010

 

 

Jeder Jahrgang ist für uns aufs Neue eine spannende Herausforderung. Doch das Weinjahr 2010 ist eines der ungewöhnlichsten seit langem. So wenig Wein ist zuletzt vor 15 Jahren in die Fässer gekommen. Rund ein viertel weniger als die Ernte 2009 ergab. Der Grund für die außergewöhnlich niedrigen Erträge liegt in erster Linie in dem geringen Fruchtansatz, der durch sehr kühle Temperaturen während der Rebblüte hervorgerufen wurde. Die massiven Regenfälle im August verursachten sehr früh erste Fäulnisneste. Qualitätsfördernde Maßnahmen wie das entfernen von Blättern in der Traubenzone und eine stark selektive Vorlese waren unbedingt notwendig, um möglichst lange die Trauben am Rebstock gesund zu halten. Als dann der sehnlichst erwartete goldene Oktober einsetzte wurde unsere Geduld und die viele Arbeit belohnt. Die Trauben konnten noch mal ausgiebig Sonne tanken, wodurch die Mostgewichten anstiegen. Davon profitierte vor allem der Riesling, der so seine fruchtige Aromatik ausprägen konnte. In einer selektiven Lese ernteten wir die gesamte Palette der Qualitäten. Sogar eine Trockenbeerenauslese mit 164 Grad Oechsle konnten wir einlagern. Insgesamt gesehen fallen die 2010er Weine - was den Alkohol betrifft - etwas schlanker aus als der Vorgängerjahrgang. Es wird trinkfreudige und extraktreiche Weine geben, die von einer frischen Frucht und einer belebenden Spritzigkeit geprägt sind.

 

 

Hier: Wie 2006. Fäulnis, die Beeren sind für die Rotwein-bereitung nicht mehr zu gebrauchen. Der Pilz hat die Farbzellen der Beere zerstört.

 

 

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