Weinbergen ernorme Schäden angerichtet, hier waren keine Trauben
mehr zu ernten. In den übrigen Weinbergen setzte sich das rasante
Rebenwachstum weiter fort, was der frühe Blühbeginn um den 20. Mai
bestätigte. Dies führte über die ganze Vegetationsperiode hindurch zu einem
Entwicklungsvorsprung von fast 3 Wochen gegenüber dem langjährigen Mittel.
Daran konnten auch die teils wenig sommerlichen Juli-Tage nichts ändern.
Bereits Ende Juli registrierten wir den Reifebeginn der Trauben
(Reifebeginn: die Trauben fangen an weich zu werden). Aber dann kam der
große Regen im August. Es viel doppelt so viel an Regenmenge als üblich und
die anhaltende hohe Luftfeuchtigkeit wirkte sich in dieser sensiblen
Reifephase in der sich die Trauben befanden sehr negativ aus. Erste
Fäulnisnester waren zu sehen und breiteten sich rasch aus. Trotz qualitätsfördernde Maßnahmen wie das Herausschneiden von faulen Trauben, das
Entblättern der Traubenzone musste mit der Ernte Anfang September begonnen
werden. Es ist der früheste Lesebeginn seit beginn der Wetteraufzeichnungen
(1955) und wird als Rekordmarke in die Annalen der Rheingauer Weingeschichte
eingehen. Die Ernte verlief witterungsbedingt erst ein wenig hektisch. Ab
Mitte September setzte sich jedoch bei stabilem, sonnigem Spätsommerwetter
der weitere Leseverlauf entspannter fort. Dank dieses Bilderbuchwetters
erreichte ein großer Teil der Ernte das Prädikatsweinniveau. Gegen Ende der
Weinlese waren sogar Mostgewichte von 100 Grad und mehr keine Seltenheit.
Die Trauben eines Weinberges hängen noch. Wir hoffen auf eine edelsüße
Spezialität.
Mit dem 2011er Weinjahrgang sind fruchtbetonte, ausbalancierte Weine mit
moderaten Säurewerten zu erwarten. Ihr Aroma ist von der vollen Reife des
Jahrgangs geprägt. |